Die Pforte der Einweihung

Aus Mysteriendramen
Siegel des 1. Mysteriendramas
Siegel des 1. Mysteriendramas
Die Pforte der Einweihung (Programmheft 2015, PDF)

Die Pforte der Einweihung ist das erste von Rudolf Steiner verfasste Mysteriendrama. Die Uraufführung fand zu Mariä Himmelfahrt am 15. August 1910 im Schauspielhaus München statt.

Im August 2010 waren es also 100 Jahre, seit Rudolf Steiner diesen zukunftsweisenden künstlerischen Impuls für ein zeitgemäßes Mysterienwesen gegeben hat. Anlass genug für eine kleine, bunt gemischte Gemeinschaft engagierter Menschen, den Versuch zu unternehmen, Steiners erstes Drama rein aus der künstlerischen Formkraft des Textes, frisch und unbelastet von allzu spekulativer intellektueller Interpretation und bisherigen Aufführungstraditionen, in zeitgemäßer Sprache zu konkreten lebendigen Bildern zu verdichten, die unverstellt und hautnah geistige Wahrheiten offenbaren, die auch den wesentlichen Gehalt der Anthroposophie bilden.

Die Pforte der Einweihung entstand auf der Grundlage von Goethes Märchen von der grünen Schlange und der schönen Lilie, das Steiner zunächst in dramatisierter Form auf die Bühne bringen wollte als erstes Beispiel eines Mysteriendramas, das mit den Anforderungen des gegenwärtigen Zeitalters rechnet. Schon 1907, auf dem Münchner Kongress der Theosophischen Gesellschaft, hatte Rudolf Steiner Édouard Schurés Rekonstruktion des Dramas von Eleusis auf die Bühne gebracht, später folgten Schurés Kinder des Luzifer. Das waren aber alles Rückgriffe auf die Vergangenheit, die ganz aus dem Geiste der Verstandesseelenkultur lebten, abgesehen davon, dass beide Werke höheren künstlerischen Ansprüchen kaum genügen können. Aber etwas Besseres, in dem auf künstlerische Weise geistige Wahrheiten enthüllt wurden, gab es damals nicht. So suchte Steiner nach einem geistigen Inhalt und einer künstlerischen Form, die dem Bewusstseinsseelenzeitalter gerecht werden konnte und kam dabei zunächst auf Goethes Märchen, doch gewann die Sache bald ein Eigenleben. In der ersten Niederschrift sind die Namen der handelnden Personen noch aus Goethes Märchen genommen, doch indem die Märchenfiguren nach und nach zu eigenständigen Bühnenpersönlichkeiten aus Fleisch und Blut heranwuchsen, mussten auch andere Namen gefunden werden, die ihren geistigen Charakter besser unterstreichen sollten. Indem sich auch die Handlung immer mehr zu metamorphosieren begann, entstand schließlich ein völlig eigenständiges Drama, bei dem aber der Bezug zu Goethes Märchen immer wieder spürbar wird.

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Personen

DES VORSPIELES UND ZWISCHENSPIELES
Sophia Margherita Ehart
Estella Nikolina
Zwei Kinder
DES MYSTERIUMS
Johannes Thomasius Wolfgang Peter
Maria Margherita Ehart
Benedictus Willi Grass
Theodosius, dessen Urbild im Verlaufe als Geist der Liebe sich offenbart
Romanus, dessen Urbild im Verlaufe als Geist der Tatkraft sich offenbart Wolfgang Schaffer
Retardus, nur als Geist wirksam Peter Ponta
German, dessen Urbild im Verlaufe als Geist des Erdgehirns sich offenbart
Philia Freundinnen Marias, deren Urbilder Rosemarie Guttmann
Astrid im Verlaufe als Geister von Elisabeth Wagner
Luna Marias Seelenkräften sich offenbaren Nikolina
Helena, deren Urbild im Verlaufe als Lucifer sich offenbart Christine Kowol
Professor Capesius Ernst Horvath
Doktor Strader Florian Dubois
Felix Balde, der sich als ein Träger des Naturgeistes offenbart Franz Dietl
Frau Balde Helga Freihsl
Die andre Maria, deren Urbild im Verlaufe sich als Seele der Liebe offenbart Brigitta Schadeck
Theodora, Seherin Christine Kowol
Ahriman, nur als Seele wirksam gedacht Thomas Wünsch
Der Geist der Elemente, nur als Geist wirksam gedacht Thomas Wünsch
Ein Kind, dessen Urbild im Verlaufe als junge Seele sich offenbart
Regie Wolfgang Peter